Liebe Freund*innen,
ein ereignisreiches und arbeitsintensives Jahr liegt hinter uns. Wir demonstrierten gegen das Freihandelsabkommen TTIP und den nicht legitimierten Zusammenschluss der G7-Länder, organisierten eine Anti-Atom-Kundgebung in Gundremmingen mit und waren für die Rechte Geflüchteter und viele weitere unserer Überzeugungen auf der Straße. Auf dem Parteitag der bayerischen Grünen forderten wir wirklichen Schutz von Tierrechten und ambitioniertere Schritte Richtung ökologisch kleinbäuerlicher Landwirtschaft. In zahlreichen Pressemitteilungen setzten wir uns beispielsweise gegen ein bayerisches Betreuungsgeld ein oder forderten den Erhalt offener Grenzen oder den ersten Coffeeshop Bayerns. Im Verband erarbeiteten wir uns darüber hinaus junggrüne und stachelige Forderungen in den Bereichen Ausbildungs- und Wissenschaftspolitik, Klimaschutz und Energiepolitik.

Auch das Thema Flucht und Asyl war auf allen Kongressen und in der politischen Auseinandersetzung sehr präsent. In Bayern, Deutschland und Europa suchen auf der einen Seite viele Geflüchtete Schutz, doch auf der anderen Seite nehmen Hetze, Zündelei und Menschenfeindlichkeit der CSU neue Ausmaße an. Sie setzt auf Abschottung und Sonderlager nach Herkunftsländern und vermehrte Abschiebung von beispielsweise Roma in Obdachlosigkeit und Elend. Damit spielt die Staatsregierung einzig rechten Kräften in die Hände! Die ohnehin vorhandenen rassistischen Einstellungen in breiten Teilen der Bevölkerung treten in erschreckendem Maße auch in gewaltsamen Taten, wie Angriffen auf Asylunterkünfte, zu Tage. Wir setzten uns entschieden für Weltoffenheit, Vielfalt und Solidarität ein und müssen dies auch weiterhin energisch und unbeirrt fortsetzen! Auch die Grünen dürfen nicht noch einmal eigene Beschlüsse und Überzeugungen in Asylkompromissen über Bord werfen. Es braucht ein klares Gegengewicht zum nach rechts driftenden gesellschaftlichen Diskurs. Ein Verwischen des grünen Profils nimmt die Abgrenzungs- möglichkeiten und schadet vor allem grünen Inhalten und dem progressiven Diskurs in der Gesellschaft. Lasst uns stachelig sein! Ich möchte mich dafür einsetzen, dass die Grünen treibende progressive und meinungsstarke Kraft bleiben! Für dieses und viele weitere junggrüne Anliegen möchte ich weiterhin mit Landesvorstand, Landtagsfraktion und Landesarbeitsgemeinschaft der bayerischen Grünen Kontakt halten.

Viele ehemals junggrüne Maximalforderungen nähern sich durch unsere Hartnäckigkeit langsam der Umsetzung, doch bis dahin ist noch viel zu tun! Deshalb ist wichtig sich weiterhin ausdrücklich für die schnellst-mögliche Abschaltung aller bayerischen Atomkraftwerke und den Neubau der unsicheren Zwischenlager stark zu machen. Wir müssen unermüdlich auf eine Energiewende in Bayern drängen, die ihren Namen auch verdient. Zwar gibt die CSU vor die Energiewende umsetzen zu wollen, doch blockiert sie sie faktisch! Die unsägliche 10-H-Regelung muss endlich
begraben und der Ausbau der Windenergieerzeugung in Bayern massiv ausgebaut, nicht eingefroren werden! Hier braucht es junggrünen Druck, denn wir dürfen unsere Zukunft und unser Klima nicht der CSU überlassen.

40000 Demonstrierende gegen TTIP und CETA im vergangenen Sommer in München waren ein eindrucksvolles Zeichen. Doch wir dürfen auf keinen Fall locker lassen. Ich möchte auch im nächsten Jahr einen Schwerpunkt auf den Protest und gegen CETA und natürlich auch TTIP und TiSA legen. Die Herabsetzung von Standards in Bereichen wie Arbeitsrecht, öffent-liche Beschaffung, Verbraucher*innenschutz oder Umweltregelungen sowie Sonderstellungen für Konzerne dürfen wir nicht zulassen!

Von 2006 bis 2013 stieg die Zahl armutsgefährdeter Personen in Bayern um 9 % auf 1,76 Millionen. Besonders Alleinstehende, Alleinerziehende und ältere Frauen sind von Armut bedroht. Auch wenn die soziale Lage in Bayern im bundesdeutschen Schnitt vergleichsweise gut ist, dürfen solche Zahlen nicht in den Hintergrund gerückt werden. Finanzielle Unterstützung ohne Gängelung, gerechte Bezahlung und echte Verteilungsgerechtigkeit müssen her. Ich habe große Lust gemeinsam mit euch unsere Beschlüsse in einer Kampagne „Sei sozial, Staat!“ in den nächsten Monaten an die Öffentlichkeit zu tragen!

Für mich ist es auch ein großes Ziel, die Bildungsarbeit der GRÜNEN JUGEND Bayern noch weiter auszubauen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Landesarbeitskreise noch mehr Unterstützung erfahren, damit künftig jeder Arbeitskreis mindestens ein Seminar im Jahr anbietet. Mit mehr finanziellen Mitteln und organisatorischer Unterstützung können wir unseren Mitgliedern noch mehr spannende Veranstaltungen bieten und so auch das Interesse von Nicht-Mitgliedern wecken! Lasst uns inhaltliche Diskussionen abseits der Kongresse vorbereiten und noch fundierter und breiter führen! *In der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit haben wir begonnen auf verschiedenen Online-Kanälen aktiv zu werden. Den eingeschlagenen Weg möchte ich fortsetzen und ausbauen, da ich hier eine sehr große Chance für die GRÜNE JUGEND Bayern sehe, um unsere Inhalte und Forderungen einem noch größeren Publikum zugänglich zu machen. Auch dem Kontakt zu uns nahen Jugendverbänden und Organisationen will ich weiterhin einen hohen Stellenwert einräumen, denn nur gemeinsam sind wir stark!

Deshalb möchte ich mich sehr gerne weiterhin als Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Bayern engagieren und unsere Forderungen und Positionen nach außen überzeugend vertreten! Ich würde mich sehr über euer Vertrauen und eure Stimme auf dem Landesjugendkongress in Erlangen freuen. Bei Fragen, Anregungen oder Kritik könnt ihr euch jederzeit unter den angegebenen Kontaktdaten an mich wenden.
Für Fragen stehe ich gerne persönlich zur Verfügung und bin auch unter den angegebenen Kontaktdaten erreichbar.

Liebe Grüße
Eva